Mit der Melia fing alles an. Ich bemerkte sie eines nebligen Wintertages wegen ihrer zarten Schoenheit und wollte sie fotografieren.
Sie hatte seltsame, lange, zarte Aeste die von kleine Kuegelchen geschmueckt waren.
Aber als ich am gleichen Tag mit dem Fotoapperat zurueckkam war der ganze Zauber vorbei.
Die abgeschnittenen Aeste lagen auf dem Boden herum und ich nahm einige von den Kuegelchen mit nach Hause um wenigstens herauszufinden wie der Baum hiess...
(Wann hatten Sie das letzte mal Mitleid?)
Es war schoen zu sehen, wie sie langsam zu wachsen begann.
Sie gab nicht auf.
Man nennt sie auch "Paternosterbaum" weil man aus ihren Kuegelchen (Vorsicht - giftig)
Rosenkraenze machte.
Deswegen moechte ich meine Geschichte mit einem Gebet beenden:
"Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um die Kraft fuer den Alltag. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte. Klaere meine Gedanken, mach mich einfallsreich und hilf mir den richtigen Augenblick zu ergreifen.Gib, dass ich sehe, dass im Leben alles wichtig ist. Gib mir Staerke fuer Ordnung und das richtige Mass, damit ich nicht unachtsam durchs Leben schlittere, sondern dass ich mir meine Zeit weise einteile und trotzdem Augenblicke der Schoenheit, des Glanzes und der Guete erkenne und ich mir Zeit nehme fuer mein Herz und meinen Geist. Lass mich erkennen, dass Traeume nicht weiterhelfen, weder ueber die Vergangenheit noch ueber die Zukunft. Hilf mir, das Naechste so gut wie moeglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen. Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es muesste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nuechterne Erkenntis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen und Rueckschlaege eine selbstverstaendliche Zugabe zum Leben sind, wodurch wir wachsen und reifen, um unser Leben zu meistern.
Antoine de Saint-Exupery